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10 Steps, 100 Fragen: Was wir von Korean Skincare wirklich lernen können

  • Autorenbild: Kosmetik Trends im Check
    Kosmetik Trends im Check
  • 16. Apr.
  • 2 Min. Lesezeit

Kaum ein anderes Pflegesystem hat in den letzten Jahren so viel Aufmerksamkeit bekommen wie das aus Südkorea. Die sogenannte Korean Skincare Routine, oftmals mit zehn Schritten assoziiert, ist mittlerweile weit über Beauty-Communities hinaus bekannt. Doch was steckt tatsächlich hinter dem Konzept? Und was lässt sich wissenschaftlich begründet übertragen, ohne der Haut unnötigen Aufwand oder gar Schaden zuzufügen? Dieser Artikel beleuchtet die Philosophie hinter K-Beauty aus dermatologischer Sicht und zeigt, was man wirklich daraus lernen kann.

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Mehr als ein Trend: Der kulturelle Ursprung

Koreanische Hautpflege ist tief in der Kultur verankert. Anders als im Westen, wo Hautpflege oft problemorientiert erfolgt, versteht man Pflege in Korea als Ritual zur langfristigen Erhaltung der Hautgesundheit. Schon Kinder werden frühzeitig in Pflegeroutinen eingeführt, der Fokus liegt auf Prävention statt Symptombekämpfung. Diese Denkweise ähnelt medizinischen Konzepten der Salutogenese, die auf den Erhalt von Gesundheit abzielen, nicht nur auf deren Wiederherstellung.


Das 10-Schritte-System: Struktur oder Überforderung?

Die klassische 10-Step-Routine umfasst Reinigung (zweifach), Peeling, Toner, Essenz, Serum, Sheet-Maske, Augencreme, Feuchtigkeitspflege und Sonnenschutz. Viele dieser Schritte können sinnvoll sein, doch nicht alle sind für jede Haut geeignet. Dermatolog:innen warnen davor, Routinen unkritisch zu übernehmen. Viel wichtiger sei es, auf die Bedürfnisse der eigenen Haut zu achten. Eine zu komplexe Routine kann die Hautbarriere stören oder das Mikrobiom aus dem Gleichgewicht bringen.


Layering: Wissenschaftlich fundiert?

Ein zentrales Prinzip der K-Beauty ist das Layering: Mehrere, aufeinander abgestimmte Pflegeprodukte werden schrittweise aufgetragen. Die Idee dahinter ist, Wirkstoffe graduell in die Haut zu schleusen. Studien legen nahe, dass die Haut auf diese Weise tendenziell besser hydriert wird. Dennoch gilt: Mehr ist nicht immer mehr. Eine Übersättigung mit aktiven Substanzen wie AHA, BHA oder Retinol kann Irritationen verursachen, besonders bei empfindlicher Haut.


Hautbarriere und Feuchtigkeitsmanagement

Ein weiterer Kernsatz der koreanischen Philosophie lautet: "Eine gesunde Hautbarriere ist schöne Haut." Der Fokus liegt auf Hydration, pH-Ausgleich und der Stärkung der Lipidbarriere. Besonders Feuchtigkeitsbooster wie Hyaluronsäure, Glycerin oder Panthenol stehen im Zentrum vieler Formulierungen. Diese Wirkstoffe sind dermatologisch anerkannt und bilden auch die Grundlage vieler medizinisch orientierter Pflegeempfehlungen.


Gesichtspflege als Selbstfürsorge

Was in der Diskussion um koreanische Hautpflege oft vergessen wird: Das Pflegeritual dient auch der mentalen Entspannung. Die achtsame Anwendung, sanfte Massagen, der Fokus auf Textur und Duft – all das hat auch psychosomatische Effekte. Studien belegen, dass Self-Care-Routinen wie Gesichtspflege das Stresslevel senken können. Damit bewegt sich K-Beauty an der Schnittstelle zwischen Kosmetik und mentaler Gesundheit.


Was lässt sich übertragen?

Nicht jede Haut benötigt zehn Schritte. Doch zentrale Prinzipien der Korean Skincare lassen sich auch in minimalistischen Konzepten umsetzen: die sanfte Reinigung, der Fokus auf Feuchtigkeit, das achtsame Auftragen. Statt blind Produkte zu übernehmen, lohnt sich ein reflektierter Blick auf die zugrunde liegende Logik.

 
 

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